Die Ausbildung der Jugendlichen in der Bäckerei wurde fortgesetzt. Immer noch gibt es lange Wartelisten. Der Erfolg der Ausbildung hat sich herumgesprochen. Viele der ausgebildeten Jugendlichen haben eine Arbeitsstelle gefunden oder haben eigene kleine Verkaufsstände gegründet. Sie verkaufen Konfekt oder liefern Kuchen auf Bestellung.
Im Jahr 2009 begannen 100 Jugendliche mit der Ausbildung. Wieder war die Anmeldeliste länger. Einerseits ist das sehr erfreulich, da es für die Qualität unserer Ausbildung spricht. Andererseits ist es für die Jugendlichen, die nicht angenommen werden konnten, sehr traurig.
Die Finanzierung der Bäckerei wurde in den letzten Jahren durch die Stadt Sao Paulo gewährleistet. Die Stadt forderte eine kontinuierliche Versorgung der Jugendlichen mit einem warmen Mittagessen. Aus diesem Grund wurden Umbauarbeiten in der Bäckerei durchgeführt. Es wurde eine neue Küche eingerichtet und ein kleiner Speiseraum gebaut. Wir, von Abrigo Brasil, konnten einen Teil der Einrichtung finanzieren.
Die Ausbildungsdisziplin hat sich in diesem Jahr stark verbessert. Gab es in den letzten Jahren noch Probleme mit der Pünktlichkeit, der Anwesenheit und der Disziplin, war dies im letzten Jahr fast kein Problem mehr.
Die Bäckerei bietet weiterhin ihren Catering-Service an, der Feste mit belegten Broten, süßen und salzigen Gebäck, sowie Getränken beliefert. Dieser Service übernimmt auch die Dekoration der Tische und die Bedienung. Es wird sozusagen ein Komplettpaket angeboten.
Da die Finanzierung des Projektes weitgehend gesichert ist, versuchen wir uns in diesem Projekt anderweitig zu engagieren. Im September organisierten wir einen Ausflug in die Blätterteigfabrik „AROSA“. Da wir leider nicht alle Jugendlichen mitnehmen konnten, gab es ein Auswahlverfahren anhand ihrer Leistungen und ihres Auftretens. Die Besichtigung der Fabrik war für alle ein Erlebnis. Sie bekamen neue Ideen für ihre Arbeit nach der Ausbildung und einen Einblick in die Arbeitsabläufe eines erfolgereichen Unternehmens. Die Mehrzahl der Jugendlichen wollte gleich in der Fabrik bleiben, um dort zu arbeiten. Wir hoffen, diesen Ausflug auch im nächsten Jahr anbieten zu können.